Ocurrens
Installation + Performance
Jahr 2022
Die performative Arbeit untersucht die Beziehung von technologischer Entwicklung und sozialer Dynamik anhand der Wechselwirkung von Status, Einsamkeit und Medienkonsum.
Es ist normal geworden, an Orten voller Menschen zu sein und alleine zu essen, ständig begleitet von mobilen Geräten. Die Installation greift dieses Phänomen auf, spitzt es aber in verschiedenerlei Hinsicht zu:
Ein Monitor fungiert als Tisch der mit einem Stuhl einen ganzen Raum einnimmt. Darauf ist eine Aneinanderreihung kurzer Videoclips zu sehen, auf die die Besucher keinen Einfluss haben: es sind amateurhafte Mitschnitte von Gewaltsituationen (wie sie zuhauf auf gängigen Online-Plattformen zu finden sind).
Neben den Inhalten bestimmen Licht, Farbe und Geschwindigkeit der Videos gezielt die Atmosphäre des ansonsten abgedunkelten Raums. Die 20 Minuten dauernde Sequenz läuft dabei in Endlosschleife.
Die BesucherInnen sind eingeladen (an dem Monitor-Tisch) Platz zu nehmen um ein Menü serviert zu bekommen. Dessen 6 Gänge sind von der Farbpalette der Videos und der durch sie ausgelösten Affekte inspiriert. Der konstante Video-Strom als Unterlage und Ausgangspunkt der Präsentation der Gerichte als stimulierendes Spiel für die Sinne ( mit Temperaturen, Texturen, Aromen) schafft zugleich privilegierte und prekäre Positionen für die Besucher: die Wünsche nach Genuss, individueller Erfahrung und Kontrolle, deren Erfüllung Werte darstellen treffen auf die Spekulation eines Preises und die Frage, wer bereit ist ihn in Kauf zu nehmen.
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Gefördert durch
Konzept, Design und Umsetzung: Rafael Andrade-Córdova
Fotos: Josef Zky & Rafael Andrade-Córdova
2022 Köln-Deutschland
Gefördert durch